17 juni 2013
2. WM Sichtung der Zweispänner in Drebkau
Es war wie eine Art Wiederauferstehung des großen Mitfavoriten Sebastian Warneck. Nach eher schwächerem Start bei der 1. Sichtung in Lähden lieferte er sich bei diesem Turnier in seinem Landesverband Berlin-Brandenburg ein überaus spannendes Kopf an Kopf Rennen mit der Weltmeisterin Carola Diener. Erst im abschließenden schweren Parcours wurde dieser zu Gunsten des deutschen Rekordmeisters entschieden. Anders als in Lähden war Warneck in Drebkau nicht mit zwei Gespannen in dieser WM Sichtung angetreten. Vielleicht war dies für seine Konzentration doch die bessere Entscheidung.
Im Rahmenprogramm gewann er mit einem Nachwuchsgespann souverän die Kombinierte Prüfung der Klasse M.
Carola Diener kam in der WM Sichtung nach 9.45 Punkten im Kegelparcours auf Platz 2 und meldete mit diesem Ergebnis deutlich Ansprüche auf ein WM Ticket an. Auch ihre Stallkameradin Anna Sandmann bewies weiter konstant gute Form mit Platz 4 – dasselbe Ergebnis wie bei der 1. Sichtung in Lähden. In Drebkau überzeugte sie insbesondere in der Dressur und im Hindernisfahren.
Etwas überraschend Hausherr Torsten Koalick auf Platz 3 in der Endabrechnung. Seine bisherigen Saisonergebnisse ließen eine solche Leistungssteigerung nicht vermuten. Aber er überzeugte vom ersten Tag an in allen Teilprüfungen. Ob dies jetzt eine sportliche Eintagsfliege vor heimischer Kulisse war werden die nächsten Sichtungen zeigen.
Stefan Schottmüller war bis zum Hindernisfahren durchaus auch ein Kandidat für einen Platz ganz vorne; aber 15,23 Punkte im Hindernisparcours waren dann doch zu viel. Für ihn Platz 7 bei dieser Sichtung.
Auch dem Deutschen Meister Oliver Böhme wurde der schwere Parcours mit sogar 21,63 Strafpunkten nach seinem Geländesieg zum Verhängnis. Er folgte einen Platz hinter Schottmüller.
Geländespezialist und Sieger der 1. Sichtung, Arndt Lörcher, konnte in Drebkau seine Stärke nicht so wie gewohnt ausspielen. Vielleicht war das Gelände für eine WM Sichtung etwas zu leicht.
Das Hindernisfahren war es sicherlich nicht. Es gab keine Nullrunde. Bernhard Rudolph hatte es lange in der Hand ohne Fehler den Parcours zu bewältigen. Aber zum Schluss fehlte ihm Konzentration und Orientierungssinn. Auf der Suche nach dem rechten Weg verrannen die Sekunden und so gab es reichlich Zeitfehler. Ihm war übrigens beim VetCheck als einzigem Teilnehmer ein Pferd eliminiert worden.
Apropos rechter Weg im Parcours… Torsten Bukoitz mit Pferden aus dem Stall Warneck hatte auch nicht so den rechten Durchblick und musste gut erkennbar die Hilfe seiner Beifahrerin in Anspruch nehmen. 5 Strafpunkte für ihn für diese Unterstützung. Eine korrekte regelkonforme Entscheidung, die nicht oft zur Anwendung kommt.
Von den Spitzenfahrern fehlte allein Thorsten Zarembowicz, der mit seinem 2. Platz in Lähden schon eine positive Duftmarke in Richtung WM Ticket gesetzt hatte. Er wird bei der DM in Schildau und in Riesenbeck wieder ins Geschehen eingreifen.
Rudolf Temporini