18 februari 2014
Interview mit Rudolf Huber
Rudolf Huber, einer der erfolgreichsten Zweispänner Pferdefahrer der letzten Jahre in Deutschland ja auf der Welt, hat kürzlich seinen Rücktritt vom Leistungssport erklärt.Frage: Dein Rücktritt kam nicht so ganz überraschend. In der Szene wurde ja schon gemunkelt, dass so etwas ansteht, weil ja auch einzelne Fahrsportausrüstungssachen angeboten von Dir wurden. Was war denn der entscheidende Grund für Deinen Rückzug aus dem Spitzensport?
Rudolf Huber: Es gibt keinen anderen Grund als den, dass wir mit relativ einfachen und nicht so kostenraubenden finanziellen Einsatz den Turniersport betreiben haben; d. h. ohne Personal, ohne Boxen und ohne teure Pferde.
Frage: Die Teilnahme an 4 Weltmeisterschaften und dabei der Gewinn von Mannschaftsgold sind ja Indiz für eine grandiose Karriere. Was war denn im Rückblick Dein angenehmstes/tollstes Erlebnis in Sachen Fahrsport und welches Erlebnis möchtest Du am liebsten aus Deinem Gedächtnis streichen?
Rudolf Huber: Eine grandiose Karriere möchte ich das nicht nennen, denn was wir gemacht haben ist nicht Nobelpreisverdächtig. Ich sage mal – es war nicht mehr als sportliches Handwerk.
Mein angenehmstes Erlebnis in der Rückschau war der Gewinn der Marathon bei der WM 2005 in Salzburg und die WM 2007 im polnischen Warka mit einem 2. Platz in der Marathonfahrt und dem Gewinn von Mannschaftsgold.
Die unangenehmste Erinnerung habe ich an die WM in Kecskemét. Im 1. Hindernis Korrigiertes Verfahren, im Kegelfahren 3 x einen Blackout. Also ich hatte schlechtweg die gesamte WM versemmelt und nur in der Dressur zum Mannschaftsergebnis etwas beisteuern können. Das hat mich sehr genervt und beschäftigt mich bis heute hin und wieder.
Frage: Wie muss man sich das zukünftige Leben von Rudolf Huber vorstellen? Spielen Pferde weiter eine Rolle?
Rudolf Huber: Meine Situation und Aufgabe als Trainer kann ich deutlich entspannter angehen, weil es keinen Druck bezüglich meines eigenen sportlichen Erfolges mehr gibt. Dadurch habe ich mehr Zeit und kann meinen Kunden mehr Aufmerksamkeit schenken. Darauf freue ich mich. Daneben habe ich ein sehr intensives Hobby in Form des Sammelns und Restaurierens von Oldtimer Automobilen. Schon seit über 30 Jahre fröne ich dieser Leidenschaft. Dafür bleibt mir jetzt natürlich erfreulicher Weise auch mehr Zeit. Pferde wird es weiter bei uns geben. Weder meine Frau noch ich kann mir ein Leben ohne Pferde vorstellen. Aber es gibt eben diesbezüglich keinen Leistungssport mehr.
Frage: Welche Lebensträume möchtest Du denn noch gerne verwirklichen?
Rudolf Huber: …. Nach kurzem Überlegen.. Es soll alles so bleiben wie es ist. Das wäre wunderbar.
Rudolf Temporini