8 juni 2015
Dillenburg: Marlen Fallak wird Deutsche Meisterin
Dillenburg (fn-press). Marlen Fallak hat sich mit Tessa FST zum ersten Mal den Deutschen Meistertitel gesichert. Im vergangenen Jahr hatte sie mit Platz vier noch knapp einen Podestplatz verpasst, in Dillenburg legte sie einen Start-Ziel-Sieg hin. Silber und damit der Vize-Titel ging – wie schon im vergangenen Jahr – an Lokalmatador und Nachwuchs-Bundestrainer Dieter Lauterbach mit Dirigent. Bronze holte sich der Nachwuchsfahrer Jens Chladeck (Viernheim) mit Cheyenn.Die Deutsche Meisterschaft fand im Rahmen einer internationalen Prüfung mit 28 Gespannen statt. „Wir hatten viele Nachwuchsfahrer am Start, die mit sehr guten Ergebnissen auf sich aufmerksam machen konnten“, erklärte Peter Tischer (Neu-Isenburg), Bundestrainer der Ponyfahrer, der in Dillenburg vor Ort war. Er stimmte sich mit Wolfgang Lohrer (Meißenheim), dem Bundestrainer der Ein- und Zweispänner, ab, denn Lohrer war zeitgleich in Herford, wo die Zweispänner ihre WM-Sichtung austrugen.
Marlen Fallak aus Nägelstedt in Thüringen, die bei ihrer WM-Premiere im vergangenen Jahr überraschend Bronze geholt hatte, hatte den Grundstein für ihren Titel mit dem Sieg in der Dressur gelegt. Mit 41,22 Punkten gewann sie mit ihrer Schweren Warmblutstute Tessa FST, die bei den Fahrchampionaten 2009 im Moritzburg Bundeschampionesse des Schweren Warmbluts war, die Dressurprüfung. Platz eins musste sich Marlen Fallak allerdings mit Titelverteidiger Philipp Faißt mit Ann in Time G.W. teilen. „Im Gelände hat sich dann die Spreu vom Weizen getrennt“, erklärte Peter Tischer. „Das war schon ein anspruchsvoller Marathon.“ Marlen Fallak fuhr eine blitzsaubere Runde und konnte auch diese Teilprüfung für sich entscheiden. Philipp Faißt (Lahr) fuhr ebenfalls schnelle Zeiten in den Geländehindernissen (Platz sechs in der DM-Wertung), allerdings musste er seine Stute vor dem abschließenden Hindernisfahren vom Start zurückziehen, da sie nicht ganz fit war. Der dritte DM-Titel in Folge war damit hinfällig.
Im Kegelparcours kam Marlen Fallak dann zwar mit 12,30 Strafpunkten ins Ziel, aber es reichte für den Sieg mit insgesamt 132,73 Punkte vor Dieter Lauterbach mit 140,90 Punkten. Lauterbach war in der Dressur Dritter, im Gelände Vierter und sammelte im Kegelparcours 13,47 Strafpunkte. „Beim Hindernisfahren gab es sehr viele Fehler, was aber nicht allein an den Fahrern lag, sondern vor allem an dem sehr weichen und rutschigen Boden“, erklärte Tischer. Beste Fahrerin im Kegelparcours war Claudia Lauterbach, Ehefrau von Dieter Lauterbach und amtierende Vize-Weltmeisterin der Einspänner, mit 5,67 Strafpunkten. Sie belegte in der Deutschen Meisterschaft hinter Jens Chladeck, der auf 144,96 Punkte kam, Platz vier mit 145,44 Punkten. Platz fünf ging an Lars Krüger mit Adonis vor den beiden Nachwuchsfahrerinnen Marie Tischer, Tochter vom Bundestrainer Peter Tischer, mit Dreamgirl und Jessica Wächter mit Lady Sunshine auf den Plätzen sechs und sieben.
In der internationalen Prüfung für Pony-Einspänner ging der Sieg an Herbert Rietzler (Rettenberg) mit dem Edelbluthaflinger Nakuri. Mit dem Sieg in der Dressur, Rang 14 im Gelände und Platz drei im Hindernisfahren setzte er sich in dem 28-köpfigen internationalen Starterfeld mit 131,71 Punkten durch. Wie auch Tessa FST, das Pferd der neuen Deutschen Meisterin der Einspänner, hatte Nakuri 2009 das Fahrchampionat in Moritzburg gewonnen. Während Tessa FST die Schärpe in der Klasse der Schweren Warmblüter erhielt, setzte sich der Edelbluthaflinger damals in der Konkurrenz der Ponys durch.
Platz zwei der kombinierten Wertung in Dillenburg ging an Patrick Hanisch (Ennigerloh) mit seinem championatserfahrenen Haflinger Moses (135,66) vor Fabian Gänshirt (Friesenheim) mit David L (136,17). Für die Pony-Einspänner war das Turnier die zweite Sichtung für die Weltmeisterschaften der Ponyfahrer vom 2. bis 6. September in Breda in den Niederlanden. Die Pony-Zwei- und –Vierspänner hatten an diesem Wochenende ihre zweite WM-Sichtung in Herford.