1 juni 2015

Aachen: pro Einspänner e.V. und DRFV-Fachgruppe Fahren fusionieren

Man muss kein Kulturbanause sein, um den Fahrsport selbst innerhalb des Pferdesports als "Randsportart" zu bezeichnen. Klein, aber faszinierend. Gerade kleine Einheiten müssen sich zusammentun, um Wirkung zu entfalten. Diese Erkenntnis bewog auch den Vorsitzenden des Bundesverbandes der Einspännerfahrer in Deutschland pro Einspänner e.V., Dillenburgs Haupsattelmeister und Einspänner-Weltmeister Dieter Lauterbach, den Schulterschluss mit der Fachgruppe Fahren im Deutschen Reiter- und Fahrer-Verband zu suchen. Deren Vorsitzender Rolf Schettler war selbst sechs Jahre lang pro Einspänner-Vorsitzender. 

Sein Vor-Vorgänger Leopold Graf von Rothkirch war 1992 einer der Initiatoren der pro Einspänner-Gründung, als "Selbstverteidigungsmaßnahmne", wie Lauterbach es nannte. Die FN hielt damals Einspänner für nicht fähig, eine vollständige, aus Dressur, Gelände und Kegelfahren bestehende Kombinierte Prüfung der Klasse S zu bestehen. So standen die deutschen Einspännerfahrer zunächst draußen vor der Tür, als sich international Einspännerturniere entwickelten.

Dies wollte pro Einspänner ändern – und hat es geschafft. Die Einspänner-S-Prüfung wurde in die LPO aufgenommen, das Bundes-Championat für Fahrpferde geboren, Deutsche Meisterschaften und sogar Weltmeisterschaften für Einspänner entwickelt, der Jugendfahrsport aus der Taufe gehoben. Der Einspännersport ist inzwischen Deutschlands zahlenstärkste und auch erfolgreichste Anspannungsart. Seit sechs Jahren sind die Deutschen "Singles" ununterbrochen Mannschaftsweltmeister.

"Mission erfüllt", könnte man sagen! Bei weitem nicht, meint der DRFV-Fachgruppenvorsitzende Schettler: "Der Einspänner ist die Grundlagenanspannung, auf der alles basiert. Nur wenn wir das Interesse am Einspänner weiter verbreiten, werden wir auf Dauer genügend Nachwuchs für alle Anspannungsarten bekommen."

Korporatives Mitglied beim DRFV war pro Einspänner schon lange. Doch nun beschlossen beide Verbände die vollständige Fusion. Der Einpänner-Verband wird als Arbeitsgruppe innerhalb der Fachgruppe Fahren weitergeführt, die knapp 250 Mitglieder als Vollmitglieder des Reiter- und Fahrer-Verbandes und dessen Fachgruppe Fahren übernommen, die damit ihren Mitgliederbestand fast verdoppelt. Gute pro Einspänner-Ideen, wie die Zertifizierung von Trainingsstützpunkten für Fahrer, wird der DRFV übernehmen und weiterführen.
DRFV-Präsident Hans-Jürgen Meyer hieß die Einspännerfahrer in Aachen persönlich willkommen. Auch der Vorsitzende des DOKR-Fahrausschusses Felix Auracher, zugleich Vize-Vorsitzender der Fachgruppe Fahren und pro Einspänner-Mitglied, begrüßte die Fusion als wichtigen und beispielgebenden Schritt zu einer verbesserten Außendarstellung des Fahrsports insgesamt: "Zudem können wir mit dem knapper werdenden Reservoir ehrenamtlicher Kräfte viel besser haushalten und Verbandsadministration rationeller gestalten."

www.drfv.de
www.proEinspaenner.de