19 August 2017

Minden: Deutschland auf Gold-Kurs, Niels Kneifel siegt im Marathon

In der Marathonprüfung bei der Weltmeisterschaft der Ponyfahrer hat Deutschland in der Nationenwertung die Weichen weiterhin auf Gold gestellt. Der Vorsprung auf die Niederlande beträgt vor dem morgigen Hindernisfahren 19 Punkte. Niels Kneifel landete bei den Zweispännern einen tollen Sieg

Tolle Bedingungen

Heute Morgen um 9 Uhr startete das erste Gespann in die schwere und technisch sehr anspruchsvolle Marathonprüfung in Minden. Im Laufe der Jahre sind auf der Anlage von Gastgeber Christof Weihe einige tolle Hindernisse entstanden, die speziell für den Pony-Fahrsport gebaut wurden, also mit erheblich knapper bemessenen Toren als man es in der Regel gewohnt ist. Mit Unterstützung des niederländischen WM-Parcourschefs Jeroen Houterman wurden vor der WM noch weitere Hindernisse geschaffen bzw. modernisiert. Darüber hinaus hatte Jeroen sichergestellt, dass es genügend alternative Wegführungen in den Hindernissen gab, aber dass der Kurs genügend selektiv gestaltet war.


Erich Pürstinger
Foto: Krisztina Horváth

Einspänner

Die deutschen Mannschaftsfahrer(innen) griffen auf Grund ihrer guten Dressurplatzierungen erst spät ins Geschehen ein. Als erste von ihnen war Katja Helpertz an der Reihe. Die amtierende deutsche Meisterin absolvierte eine ausgeglichene Prüfung, ohne – auch im Teaminteresse – zu große Risiken einzugehen. Mit 102,18 Strafpunkten hatte sie eine solide Grundlage für die Mannschaft geschaffen, die es den Kollegen ermöglichte, etwas forscher heranzugehen. Das tat beispielsweise der amtierende Weltmeister Fabian Gänshirt, der sofort in Hindernis 1 Bestzeit fuhr. In Hindernis 3 leistete er sich jedoch einen fast fatalen Fehler, der einen Ball und viel Zeit kostete. Anschließend kämpfte er sich jedoch stetig wieder heran und lieferte mit 101,69 sogar das zweitbeste Teamergebnis für Deutschland ab und liegt in der Kombi auf Medaillenkurs. Als dritte Mannschaftsfahrerin fuhr Marlena Brenner einen souveränen Marathon, der sie mit 100,76 Punkten an die Spitze der Gesamtwertung führte. Das beste deutsche Ergebnis im Einspänner-Marathon steuerte übrigens Sandra Schäfer bei, die sich mit 99,79 um über 20 Plätze in der Gesamtwertung verbesserte.


Jan-Felix Pfeffer
Foto: Krisztina Horváth

Zweispänner

Bei den Zweispännern trumpfte heute vor allem der deutsche Einzelfahrer Niels Kneifel auf, der mit einer tollen Leistung sein Gespann zum Sieg fuhr. Von den deutschen Mannschaftsfahrern wusste vor allem Dressursieger Jan-Felix Pfeffer zu überzeugen, der mit 109,36 Strafpunkten seine Führung in der Gesamtwertung behaupten konnte. Sowohl Dieter Baackmann als auch Max Berlage büßten ein paar Punkte ein und liegen in der Gesamtwertung jetzt an dritter bzw. vierter Stelle mit nach wie vor guten Medaillenaussichten.

Weniger gut verlief der Marathon für Gastgeber Christof Weihe auf seiner Hausstrecke. Von Anfang wirkte sein Gespann nicht als Einheit. Dies führte in Hindernis 5 dazu, dass er sich festfuhr und sein Beifahrer das Gespann vom Boden aus wieder flott bekommen musste. Daraufhin beschloss Christof den Wettkampf zum Wohl seiner Pony’s zu beenden.


Michael Bügener
Foto: Krisztina Horváth

Vierspänner

Bei den Vierspännern stellten die Mannschaftsfahrer Michael Bügener und Steffen Brauchle den Vorsprung in der Mannschaftswertung sicher. Bügener fuhr mit 113, 49 das beste Marathonergebnis der Mannschaftsfahrer und auch Brauchle behauptete sich mit 117,46 sehr gut. Nur der niederländische Einzelfahrer Jannes Kinds war am heutigen Tag noch schneller und übernahm zudem die Führung in der Einzelwertung.

Morgen Vormittag startet das abschließende Hindernisfahren. Nach der Mittagspause werden die jeweils 10 bestplatzierten Gespanne in jeder Anspannungsart um die Medaillen im Nationenpreis und in der Einzelwertung kämpfen. Da vor allem in der Einzelwertung die Punktdifferenzen gering sind, ist Spannung pur angesagt.

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