10 Juni 2018
Lähden 2018: Faißt gewinnt WM-Sichtung
Zu ihrer zweiten Sichtung für die Weltmeisterschaften vom 28. August bis 2. September in Horst/NED trafen sich die deutschen Einspännerfahrer an diesem Wochenende in Lähden. Als Sieger fuhren Philipp Faißt (Lahr) und Ann in Time G.W. vom Platz.Philipp Faißt (Archiv)
Foto: Krisztina Horváth
Der Auftakt für das Paar, das 2014 zur WM-Gold-Equipe gehörte, lief in Lähden mit Platz sechs in der Dressur noch nicht ganz nach Wunsch. Doch im Marathon spielten sie ihre ganze Erfahrung aus und gewannen souverän mit sechs von sieben Bestzeiten in den Hindernissen. Auch im Kegelparcours leisteten sie sich keinen Abwurf – Endergebnis 146,74 Punkte. Das „Nachsehen“ hatte der amtierende Einzel-und Mannschafts-Weltmeister, Dieter Lauterbach (Dillenburg) mit Dirigent. Nach Platz zwei in der Dressur, Platz zwei im Gelände und 0,06 Zeitfehlern im Kegelparcours trennten ihn lediglich 1,74 Punkte vom Sieger. Platz drei in der Gesamtwertung belegten die Gewinner der Dressur: Marlen Fallak (Nägelstedt) und Tessa FST. Das Paar beendete den Marathon an siebter Stelle und absolvierte den Kegelparcours ohne Fehler (150,16 Punkte). Auf den Plätzen vier und fünf folgten Annabell Geiger (Rechtmehring) mit Annabelle und die Sieger der ersten WM-Sichtung, Claudia Lauterbach (Dillenburg) und FST Velten. Zufrieden war Bundestrainer Wolfgang Lohrer (Meißenheim): „Lähden gehört zu den schwersten Turnieren in Deutschland und vor allem der Marathon ist sehr, sehr anspruchsvoll. Mit dem Wetter hatten wir Glück: Die ersten Tage war es extrem heiß, aber zum Marathon hatte sich der Himmel bewölkt und die Temperaturen waren recht angenehm.“
Michael Brauchle
Foto: Dr. Jürgen Schwarzl
Für die Vierspännerfahrer, die in diesem Jahr an den Weltreiterspielen in Tyron/USA teilnehmen wollen, gibt es zwar keinen offiziellen Sichtungsweg, „aber natürlich zählt Lähden zu den Turnieren, bei denen wir die potentiellen WM-Kandidaten genau anschauen“, so Cheftrainer Karl-Heinz Geiger (Rechtmehring). Eine aufsteigende Form attestierte Geiger dem 28-jährigen Michael Brauchle (Lauchheim-Hülen). „Michael hat neue Pferde und war nach seinem Sieg in Zeiskam hier nun mit Platz zwei bester Deutscher. Vor allem hat er auch in der Dressur eine gute Leistung gezeigt“. Auch mit Georg von Stein (Modautal) und Mareike Harm (Negernbötel) war der Trainer zufrieden: „Beide hatten im Gelände Pech: Ein Pferd war über die Stränge getreten und die Beifahrer mussten absteigen“. Großes Lob gab es für den Hausherrn, Christoph Sandmann, der erstmals seit seiner Verletzung wieder ein Turnier bestritt. „Platz zehn mit dem Ersatzgespann, das ist wirklich eine tolle Leistung“. Das Top-Gespann fuhr übrigens Tochter Anna und wurde Sechste. Der Sieg in dieser auf internationalem Drei-Sterne-Niveau ausgeschriebenen Prüfung ging an Jozsef Dobrovitz aus Ungarn vor Brauchle, Theo Timmermann/NED und Georg von Stein.
Lars Schwitte
Foto: Dr. Jürgen Schwarzl
In der internationalen Konkurrenz der Zweispänner fuhr Lars Schwitte der Konkurrenz davon. Wieder einmal glänzte der Stadtlohner mit einer tollen Leistung in der Dressur und blieb als einziger der 32 Teilnehmer unter der 40-Punkte-Marke. Damit konnte der 43-jährige seine nicht ganz so optimale Marathonfahrt (Rang zwölf) ausgleichen und gewann nach einer makellosen Runde durch den Kegelparcours die Kombinierte Wertung vor Marathonsieger Dennis Schneiders (Petershagen) und Marco Freund (Dreieich). Weitere Sieger in Lähden waren die Französin Karine Poentis (CAI2*-P2), die Niederländerin Marijke Hammink (CAI2*-P4) sowie Adolf Fischer (CAN-2). FN/bsp