21 Dezember 2020

Aus dem Schatten: Dániel Horváth

Viele Menschen sind hinter den Kulissen aktiv im Fahrsport. Fahren ist eine Disziplin des Pferdesports, die man nicht alleine betreiben kann. Die Unterstützung durch Familie, Partner oder Freunde ist für aktive Turnierfahrer unverzichtbar. Die Wettbewerbe, an denen sie teilnehmen, können dank des Einsatzes begeisterter Organisatoren und Ehrenamtler stattfinden. In der Serie 'Aus dem Schatten' holt Hoefnet Menschen aus dem Hintergrund ins Rampenlicht.

Schlüsselposition

Er ist nicht immer sichtbar, aber er ist eine der Schlüsselfiguren für den reibungslosen Ablauf vieler nationaler und internationaler Fahrwettbewerbe. Der Ungar Daniel Horváth (1993) ist für die Rechenstelle zuständig, was kurz gesagt bedeutet, dass er sich um die Ergebnisse kümmert. Im täglichen Leben arbeitet er als IT-Spezialist, wo er für das Funktionieren und die Wartung von IT-Systemen und Servern verantwortlich ist. Dieses Wissen und Können kommt ihm bei Fahrwettbewerben sehr zugute. Wie für alle anderen, die mit dem Fahren zu tun haben, war das letzte Jahr nicht seine arbeitsreichste Saison, aber Daniel fühlt sich privilegiert, bei einer Reihe von nationalen und internationalen Turnieren aktiv zu sein. Daniel ist übrigens der Bruder von Hoefnet-Teammitglied und Fotografin Krisztina Horváth.

Fahrsportfamilie

Daniel wurde durch seine Eltern in den Fahrsport eingeführt. Sein Vater ist ein nationaler Parcourschef und Daniel nahm schon als Kind an Fahrwettbewerben teil. Zunächst als Zuschauer, später als begeisterter Helfer. Er lernte die Grundlagen der Rechenstelle von seiner Mutter und ist nun so weit, dass er neue Rechenstellen-Mitarbeiter in Ungarn ausbildet. „Ich war 14, als ich anfing, mich mehr und mehr für IT zu interessieren, und dann begann ich, es zu studieren, mit dem Gedanken, dass dies auch nützlich sein könnte, wenn ich später Rechenstellenarbeit auf höherem Niveau machen wollte. Seit 2006 bin ich selbstständiger Rechenstellen-Mitarbeiter, wobei ich am Anfang natürlich noch Hilfe bekam.“


Daniel lernte das Scoring von seiner Mutter, die ihn jetzt noch häufig unterstützt

Wendepunkt

Ein wichtiger Wendepunkt in Daniels Rechenstellen-Karriere war, als er gebeten wurde, bei größeren nationalen und internationalen Spielen in Ungarn als Scorer zu fungieren. „Ich fühlte mich sehr verehrt, denn obwohl ich noch sehr jung war, gab mir das die Möglichkeit zu reisen und neue Leute kennenzulernen. Es war sehr spannend, für eine so wichtige Position mit viel Verantwortung angefragt zu werden“.

Lipica

2011 wurde Daniel zum ersten Mal zu einem internationalen Fahrwettbewerb im Ausland, in Lipica, Slowenien, eingeladen. „Ich liebe Lipica, es ist ein toller Ort. Die Umgebung ist schön und die Organisation ist sehr professionell. Ich kümmere mich seit vielen Jahren um die Rechenstelle in Szilvásvárad und es war mir eine Ehre, an dem Ort arbeiten zu dürfen, wo die Lipizzaner ihren Ursprung haben. Seitdem fühle ich mich privilegiert, regelmäßig dorthin eingeladen zu werden“. Lipica organisiert seit Jahren eine internationales Fahrturnier und war Gastgeber der Pony-Weltmeisterschaften 2011 und der Zweispänner-Weltmeisterschaften 2017, bei denen Daniel der Assistent von Philippe Lienart war.

Fahrsportprogramm

Im Jahr 2015 gelang es den Ausrichter von Lipica Daniel davon zu überzeugen, das Programm von Philippe Lienart zu nutzen, das ihm eine neue Welt eröffnete. Seitdem wird Daniel jedes Jahr zu drei Wettbewerben in den Niederlanden eingeladen; Exloo, Kronenberg und Valkenswaard, zusätzlich zu Wettbewerben in anderen Ländern. Das erste Jahr in Valkenswaard 2016 war für Daniel etwas ganz Besonderes, denn es war auch das erste Mal, dass ein internationaler Wettbewerb in Valkenswaard organisiert wurde: „Es ist toll zu erleben, wie Wettbewerbe im Ausland, insbesondere in den Niederlanden, organisiert werden. Es gibt eine ganz andere Philosophie als in Ungarn und ich bin froh, dass ich das kennengelernt habe und daran teilhaben kann. Es herrscht die gleiche familiäre Atmosphäre wie bei den Wettbewerben in Ungarn und das macht es zu etwas ganz Besonderem. Außerdem sorgen die Offiziellen und die Organisation dafür, dass neben der harten Arbeit auch eine angenehme Atmosphäre herrscht, damit alle Spaß bei ihrer Arbeit haben“.

Höhepunkt

„Durch die vielen Möglichkeiten, die ich in den Niederlanden bekam, wurde ich immer erfahrener und das führte zur Einladung zur Weltmeisterschaft der Einspänner und Para-Fahrer in Kronenberg 2018. Dies war meine erste Weltmeisterschaft als Leiter der Rechenstelle. Das war bisher der Höhepunkt meiner Karriere und ein unvergessliches Erlebnis“.

Manchmal denkt man, dass eine WM eine größere Herausforderung für einen Scorer ist als ein ’normales‘ Turnier, aber das Gegenteil ist der Fall: „Viele Leute denken, dass es schwieriger und stressiger ist, eine WM zu machen, aber das ist es nicht. Ein normaler Wettbewerb ist komplizierter, weil man normalerweise viele verschiedene Kategorien hat, jede mit ihrer eigenen Dressurprüfung und erlaubten Zeiten, während bei einer WM alle gleich sind. Diese kleinen Dinge erleichtern uns die Arbeit sehr.“

Strand nach dem Stress

„Was mir an meinem Job wirklich Spaß macht, ist der Spaß, den wir haben, wenn ein Turniertag vorbei ist. Ich genieße es, wenn wir abends mit den Leuten zusammenkommen, mit denen man den ganzen Tag gearbeitet hat. Manchmal gehen wir mit einer kleinen Gruppe von Ehrenamtlern und den Mitarbeiterinnen aus dem Sekretariat etwas trinken oder essen. Letztes Jahr war ich Scorer beim CAI2* in Salteras und dann hatten wir sogar einen Tag, um an den Strand zu gehen, das war wirklich toll!“


Daniel genießt die Geselligkeit nach der Arbeit

Schnelle Ergebnisse

Wenn Daniel auf die letzten 14 Jahre zurückblickt, hebt er hervor, wie die moderne Technologie die Veränderungen im Fahrsport beeinflusst haben. Die Teilnehmer wollen jetzt ihre Ergebnisse sofort nach der Dressurprüfung, dem Marathon und dem Kegelfahren sehen. „Es ist eine ziemliche Herausforderung, diese Anforderungen zu erfüllen und schnell die richtigen Ergebnisse zu liefern“, sagt Daniel. „Um diese Anforderungen zu erfüllen, braucht man gute IT-Kenntnisse. Vor etwa 10 Jahren hätten ein Laptop und ein Drucker gereicht. Bei größeren Wettbewerben habe ich inzwischen mehrere Laptops und viel Material dabei, um die Ergebnisse so schnell wie möglich zu erfassen und zu veröffentlichen. Und das natürlich richtig! Das ist es, was die Ausrichter und Teilnehmer von uns erwarten. Als ich anfing, reichte es, die Ergebnisse nach dem Wochenende zu veröffentlichen, jetzt müssen sie innerhalb von 5 Minuten nach dem Ende eines Teilnehmers online sein, sonst bekommen wir schon die Frage, warum sie noch nicht vorliegen“.

Ambitie als parcoursbouwer

“Sinds ik ben afgestudeerd en een baan heb, is het moeilijker om een balans te vinden tussen werk en de wedstrijden. Maar ik heb geluk dat mijn bazen het goed vinden dat ik zo’n 10-12 weken niet op kantoor ben. Zo lang ik de kans krijg, wil ik scoring blijven doen, maar ik vind parcoursbouwen ook heel leuk. Begin dit jaar ben ik nationaal parcoursbouwer geworden en heb ik een aantal kleine wedstrijden gebouwd. Ik houd van de uitdaging en als ik de gelegenheid krijg wil ik dit meer gaan doen en misschien zelfs wel internationaal parcoursbouwer worden.”


Daniel volgde eerder dit jaar de nationale parcoursbouwerscursus van Gábor Fintha

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