22 Juli 2018
Aachen 2018: Platz zwei für Vierspänner im Nationenpreis
Die deutschen Fahrer haben Platz zwei im Nationenpreis der Vierspänner belegt. Die Mannschaft mit Mareike Harm, Michael Brauchle und Georg von Stein hatte schon nach Dressur und Geländeprüfung auf Rang zwei gelegen, machte es dann im Kegelfahren aber noch einmal spannend. Der Sieg ging zum elften Mal in Folge an das Team aus den Niederlanden, Platz drei an die Belgier.Georg von Stein
Foto: Marie de Ronde-Oudemans
„Ich freue mich sehr über den zweiten Platz, da wir in dieser Saison bislang nur zwei Mal Platz vier im Nationenpreis belegt haben und ich schon mit einem etwas mulmigen Gefühl nach Aachen gefahren bin“, so Bundestrainer Karl-Heinz Geiger (Rechtmehring).
Als erste Teamfahrerin war Mareike Harm am Start. Die 32-Jährige aus Negernbötel in Schleswig-Holstein hatte mit Platz sechs das beste Dressurergebnis aus deutscher Sicht abgeliefert, ist aber auch eine sichere Kegelfahrerin. Der Parcours war von Dr. Wolfgang Asendorf war allerdings sehr anspruchsvoll gebaut und die Zeit äußerst knapp bemessen, so dass es am Ende tatsächlich auch nur eine einzige fehlerfreie Runde gab. „Der Parcours war sehr, sehr schwer und ich bin volles Risiko gefahren, denn ich wollte lieber einen Ball riskieren als mit tausend Zeitstrafpunkten ins Ziel zu kommen“, so Mareike Harm. Und ihre Taktik ging auf. Mit 7,25 Strafpunkten beendete sie den Parcours, davon waren sechs Punkte für zwei abgefallene Bälle. Damit lieferte sie das bis dahin beste Ergebnis im Kegelfahren.
Bei Michael Brauchle, dem zweiten Teamfahrer, lief es dann nicht rund. Der 28-Jährige Baden-Württemberger, der in Aachen mit einer Art „Newcomer-Gespann“ laut Bundestrainer Geiger am Start ist, kam mit 25,13 Punkten ins Ziel.
Damit erhöhte sich der Druck auf den letzten deutschen Teamfahrer Georg von Stein. Der erfahrene Hesse blieb allerdings ruhig und lenkte sein Gespann souverän durch den Kegelparcours. Lediglich ein Ball fiel in der Schlangenlinie an Hindernis 13c, so dass er unter dem begeisterten Jubel der Zuschauer mit 4,87 Punkten ins Ziel kam und die Führung übernahm. „Ich bin ein sehr hohes Risiko gefahren, leider ist Despardo an den Kegel getreten, aber er ist auch noch nicht allzu oft so einen schweren Parcours gegangen“, erklärte von Stein. Er lag in der Einzelwertung nach Dressur und Gelände auf Rang sieben und konnte sich durch sein gutes Ergebnis am Ende sogar über Platz fünf freuen.
Eine Top-Leistung im Kegelparcours lieferte auch die 22-jährige Anna Sandmann aus Lähden im Emsland ab, die zum ersten Mal in Aachen am Start war. Die Tochter des erfolgreichen Vierspännerfahrers Christoph Sandmann hatte sein Top-Gespann an den Leinen und zeigte der Konkurrenz ihr Können. Erst am letzten Hindernis, als das Publikum schon jubelte, fiel dann doch noch ein Ball, so dass sie am Ende auf 6,09 Strafpunkte kam. Sie belegte als zweitbester Deutsche Platz neun vor Mareike Harm auf Platz zehn. Christoph Sandmann kam mit seinem Ersatzgespann auf Platz 13., Michael Brauchle auf 16. Sebastian Hess aus Ubstadt-Weiher, beendete sein Aachen-Debüt auf Rang 19.
Ijsbrand Chardon schlägt Boyd Exell in der Einzelwertung
Richtig spannend war es am Ende des Hindernisfahrens. Der Sieg für das niederländische Team mit Ijsbrand Chardon, seinem Sohn Bram und Koos de Ronde war da allerdings schon längst sicher. Als einziger Fahrer schaffte es Ijsbrand Chardon fehlerfrei ins Ziel. So setzte er den bis dahin führenden Weltmeister Boyd Exell aus Australien unter Druck. Er durfte sich aber sogar einen Ball erlauben, aber der fiel dann auch schon am achten Hindernis. Als dann der zweite Ball fiel, war der Jubel im niederländischen Team groß. Platz drei in der Einzelwertung hinter Boyd Exell ging an den Sohn des Siegers, Bram Chardon. Der 25-jährige ehemalige Vierspänner-Pony-Weltmeister startete ebenfalls das erste Mal in Aachen.
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