9 Februar 2020
Bordeaux 2020: Neunter Titel für Boyd Exell (ausführlicher Bericht)
And the winner is… Boyd Exell! Der australische Ausnahmefahrer kämpfte sich in einem aufregenden Finale zurück und gewann den FEI Weltcup Fahren zum neunten Mal in seiner Karriere. Der Niederländer Koos de Ronde sicherte sich die Silbermedaille, während sein Landsmann Ijsbrand Chardon Bronze gewann. Der Titelverteidiger Bram Chardon landete auf dem vierten Platz in der 19. Ausgabe des Finales, das in Bordeaux in Frankreich ausgetragen wurde.Boyd freute sich sehr über den erneuten Titelgewinn: “Ich habe ein sehr schnelles Gespann und ich wusste, dass ich, wenn ich fehlerfrei bleiben würde, den Druck auf Koos erhöhen könnte.” Boyd startete mit 3,74 Sekunden Rückstand auf Koos nach der Einlaufprüfung, in der die Kommunikation mit den Pferden einen Moment stockte: “Meine Pferde flogen und ich war gedanklich schon zu weit voraus, so dass sie eine Gasse zu früh abbogen. Ich überzeugte mich davon, dass sie sich erholten, und unser Tempo hielt uns im Rennen.” Boyd gab zu, dass er am Samstag nicht genügend fokussiert war, aber am Sonntag konnte nichts ihn aus der Konzentration bringen. Boyd machte es jedoch noch einmal spannend, als er etwas zu schnell auf die Brücke zufuhr: “Ich hatte einen tollen Lauf, wollte aber keine zwei Bälle riskieren, deshalb gab ich Ihnen das Zeichen zu warten, damit ich sie korrigieren konnte.” Mit dieser Fahrt sicherte sich Boyd erneut die höchste Stufe auf dem Treppchen. Er widmete den Sieg seiner Frau Preetha und seiner Tochter Olivia, die zurzeit im Krankenhaus liegt nach einem Sturz von ihrem Pony.
Foto: Krisztina Horváth
Vielen Dank Demi
Nach der Siegerehrung verabschiedete Boyd in der Arena sein treues, 23-jähriges rechtes Stangenpferd Demi. Die schwedisch gezogene Stute war maßgeblich an vielen Hallenturnier-Erfolgen beteiligt und kann ab jetzt ihren verdienten Ruhestand genießen: “Sie ist noch fit, aber manchmal spürt man, wann der Zeitpunkt aufzuhören gekommen ist. Meine Beifahrerin Emma möchte mit ihr züchten. Demi hatte bereits einige Fohlen, einer ihrer Söhne läuft derzeit im Viererzug des schwedischen Mannschaftsfahrers Axel Olin.”
Foto: Krisztina Horváth
Superfroh
Koos de Ronde war mit seinem zweiten Platz sehr zufrieden: “Boyd war während der gesamten Saison der Beste und ich wusste, dass ein zweiter Platz das höchst Erreichbare sein würde. Es war schade, dass ich in der Siegerrunde einen Abwurf hatte, der Wettbewerb blieb jedoch bis zum Schluss sehr spannend,” erzählte Koos, der in Bordeaux ein Familienwochenende erlebte. Seine Frau Marie und sein Sohn Pieter waren seine Beifahrer, während seine Töchter Anna und Julia ihn vom Boden aus unterstützten.
Unerwartet
Ijsbrand Chardon war sehr überrascht, dass er sich für die Siegerrunde qualifiziert hatte. Nach der Einlaufprüfung hatte er einen Rückstand von 6,53 Sekunden auf Koos und in der zweiten Prüfung fuhr er sehr schnell, hatte aber leider drei Abwürfe: ‘Ich habe dieses Gespann die gesamte Saison eingesetzt und in Maastricht wurde ich damit Zweiter und in Budapest war ich siegreich, also wusste ich, dass es geht. Bei den letzten Turnieren jedoch lief es nicht rund, obwohl ich wusste, dass sie es können. In der Siegerrunde wusste ich, dass ich nichts zu verlieren habe und ich wollte zeigen, dass dieses Gespann spitze ist. Das hat sich bewährt.” Chardon fuhr fehlerfrei und die schnellste Zeit in der Siegerrunde. Er beendete die 19. Ausgabe des FEI Weltcup Fahren auf dem dritten Platz.
Foto: Krisztina Horváth
Vom Pech verfolgt
Das Wochenende lief für den Titelverteidiger Bram Chardon nichts ganz so, wie er sich erhofft hatte. Er musste sein erfahrenes Vorderpferd Hector bereits vor der Verfassungsprüfung zurückziehen, da es nicht fit war. Bram musste es durch ein anderes Pferd ersetzen, dass noch nicht über die erforderliche Routine verfügte. Bram leistete sich mehrere unglückliche Fehler in beiden Prüfungen, so dass er nicht über einen vierten Platz hinauskam.
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Foto: Krisztina Horváth
Auszeichnung für Anne Marie Turbé
Beim FEI Weltcup-Finale in Bordeaux, wurde die französische Richterin Anne Marie Turbé als Dank für ihre Arbeit im FEI Driving Committee mit einer Medaille ausgezeichnet von dem FEI Driving Director Manuel Bandeira de Mello. Sie war nach Ablauf ihrer Amtszeit im vergangenen November aus dem Gremium ausgeschieden.
Spitzenleistungen mit Van den Heuvel-Kutschen
Alle Teilnehmer am Weltcup-Finale in Bordeaux fuhren Van den Heuvel-Kutschen, was einmal mehr die Qualität dieses niederländischen Kutschenherstellers belegt: “Wir sind sehr stolz, dass die besten Fahrer der Welt unsere Kutschen im Wettkampf fahren,” erzählte Eric van den Heuvel. “Es ist toll, dass alle Finalteilnehmer auf unsere Kutschen vertrauen und damit derartige Spitzenleistungen erzielen.”
Foto: Krisztina Horváth
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