14 Juli 2019

DJM Fahren: Sieben neue Titelträger

München (fn-press). Auf der Olympiareitanlage in München-Riem sind die Deutschen Jugend-Meisterschaften im Fahren ausgetragen worden. Die Titelträger 2019 sind: Helena Scheiter (Hausen), Anika Geiger (Rechtmehring), Henrik Thiemann (Saerbeck), Anna Genkinger (Hof Georgenau), Rebecca Poppe (Zeven), Ferdinand Grams (Krumke) und Pia Schleicher (Krefeld).

Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahre (U 25) wurden die Titel im Ein- und Zweispänner jeweils mit Ponys und Großpferden in der Klasse M ermittelt. Im Bundesnachwuchschampionat (U 16) wurde in der Klasse A gefahren, hier mussten die Teilnehmer zusätzlich zu den drei Disziplinen Dressur, Gelände und Hindernisfahren auch eine Theorieprüfung ablegen.


Anika Geiger
Foto: Sonja Bauer

DJM Zweispänner Pferde: Drittes Gold für Helena Scheiter 
Helena Scheiter war schon zwei Mal Deutsche Jugendmeisterin. Im vorigen Jahr wurde sie mit ihrem Zweispänner knapp geschlagen, dieses Jahr klappte es mit dem Meistertitel bei den U 25-Fahrern. Der Sieg in der Dressur, ein vierter Platz im Gelände und ein weiterer Sieg im Hindernisfahren sicherten ihr den Titel vor Maximilian Reith (Neu-Isenburg) und Markus Stottmeister (Bösdorf).

DJM Einspänner Pferde: Souveräner Sieg für Anika Geiger
Seit Wochen fährt Anika Geiger Siege und Top-Platzierungen ein, unter anderem wurde sie mit Annabelle eine Woche zuvor noch Bayrische Landesmeisterin. In München bestätigte sie ihre hervorragende Form und gewann souverän die Goldmedaille. Den Grundstein legte die Tochter des Bundestrainers Karl-Heinz Geiger mit der gewonnenen Dressur. Im Gelände fuhr sie auf Platz drei, im abschließende Kegelfahren auf den zweiten Platz. Silber ging an Carla Rietzler aus Reffenberg in Bayern mit Nepomuk. Bronze gewann die Vizemeisterin von 2018, Anne Unzeitig aus Beilsten in Hessen mit Charmeur.

DJM Pony-Zweispänner: Gold für Henrik Thiemann
Henrik Thiemann ist einer der beiden männliche Titelträger der DJM in München-Riem. Nach Platz zwei in der Dressur fuhr er im Gelände auf den zwölften Rang und setzte sich mit seinem Pony-Zweispänner an die Spitze des mit 25 Teilnehmern stärksten Starterfeldes. Im abschließenden Kegelfahren lieferte der Sohn des international erfolgreichen Pony-Vierspännerfahrers Martin Thiemann eine blitzsaubere strafpunktfreie Runde, die Goldmedaille ging nach Westfalen. Auf den Silberrang fuhr Antonia Brechtken aus Wuppertal. Die neue Deutsche Vizemeisterin hatte zwar die Dressur gewonnen, beendete jedoch die Geländeprüfung als Sechzehnte und leistete sich einen Abwurf im Kegelparcours. Bronze ging an Amelie Müller aus Bösdorf in Sachsen-Anhalt.

DJM Pony-Einspänner: Anna Genkinger vor Tom Bücker
Mit 24 Startern war auch die Konkurrenz der Pony-Einspänner in der Klasse M gut besetzt. Mit dem Sieg in der Geländefahrt und zwei dritten Plätzen in der Dressur und im Hindernisfahren sicherte sich Anna Genkinger die Goldmedaille. Titelverteidiger Tom Bücker aus Emsdetten in Westfalen musste sich knapp geschlagen geben. Den respektablen Vorsprung mit dem Sieg aus der Dressur konnte der Europameister bei den Children im Einspänner 2018 nicht halten. Im Gelände reichte es nur zu Platz fünfzehn, im Kegelparcours fiel ein Ball – Silber für Bücker. „Aber den Sprung von Klasse A zu M hat er hervorragend geschafft“, lobte ihn Dieter Lauterbach, der für den Jugend-Fahrsport zuständige Bundestrainer. Die Bronzemedaille gewann Timo Eitzmann (Visselhövede/Hannover).

Bundesnachwuchschampionat Pony-Zweispänner: Gold für Ferdinand Grams
Nach dem Gewinn der Bronzemedaille 2018 sicherte sich Ferdinand Grams in diesem Jahr die Goldmedaille mit deutlichem Vorsprung bei den Pony-Zweispännern. Ein Sieg und drei zweite Plätze in den vier Teilprüfungen, das reichte zum deutlichen Sieg. Nikolaus Möllman (Leitzachtal) punktete vor allem in der Theorie und holte Silber. Bronze gewann Marie Nordhues aus Vornholz in Westfalen.

Bundesnachwuchschampionat Pony-Einspänner: Entscheidung im Kegelfahren
Mit einer strafpunktfreien Runde im Kegelparcours entschied Pia Schleicher die Konkurrenz für sich und holte sich den Meistertitel mit Seargent Pepper. Bis vor der letzten Teilprüfung führte Eska Möller (Bekhausen/Weser-Ems) mit Kabiet, die jedoch einen Abwurf hinnehmen musste und damit Vizemeisterin wurde. An dritter Stelle stand Philipp Stolzenberger an den Leinen von Galileo (Nußdorf/Baden Württemberg).

Bundesnachwuchschampionat Einspänner Pferde: Rebecca Poppe verteidigt Titel
Beim Bundesnachwuchschampionat in der Anspannungsart „Einspänner Pferde“ war der gesamte Medaillensatz fest in weiblicher Hand. Gold für die Titelverteidigerin Rebecca Poppe mit Little Girl, Silber für Nele Rabenstein (Neustadt-Aisch/Bayern) und Lucky Lutz, Bronze ging an Mara Hörer (Markgröningen-Möglingen/Baden Württemberg) an den Leinen von Camillo. Das Bundesnachwuchschampionat mit Großpferden im Einpänner scheint sich zu etablieren. Waren im vorigen Jahr nur vier Bewerber am Start, waren es in München immerhin schon neun.

Länderpokal an Bayern und Hannover
Traditionell werden bei Fahrmeisterschaften auch Mannschaftsleistungen geehrt. Das beste Ergebnis bei der DJM, also den U 25-Fahrern, erzielten vier Damen. Mit Helena Scheiter, Christina Wagner, Carla Rietzler und Anika Geiger ging der Pokal nach Bayern. An zweiter Stelle rangierte das Team aus Hessen vor Westfalen auf Platz drei. 2017 standen die Hannoveraner bei den U 25-Fahrern vorn, diesmal gewannen sie den Pokal beim Bundesnachwuchschampionat mit Joann Luca Rühmkorf, Jasse Schröder und Rebecca Poppe vor Westfalen und Hessen.

Bundesjugendtrainer Dieter Lauterbach zog ein überaus positives Fazit der Veranstaltung: „Ein solches Turnier ist eine große Herausforderung, die auf der Olympiaanlage München-Riem toll bewältigt wurde. Das wechselhafte Wetter mit zeitweise strahlendem Sonnenschein und unmittelbar darauffolgenden heftigen Regenschauern hat die Aufgabe nicht gerade kleiner gemacht, damit sind die Veranstalter wirklich sehr gut fertiggeworden. Besonders froh sind alle Verantwortlichen, dass es zu keinen Zwischenfällen gekommen ist. Unsere Jugendlichen sind gerade im Gelände sehr sauber und diszipliniert gefahren.“ Große Überraschungen habe es nicht gegeben, die „üblichen Verdächtigen“ seien in die Medaillenränge gefahren.

123 Bewerber waren am Start, 71 der jungen Starter waren Fahrerinnen. Im Fahrsport zeichnet sich eine Entwicklung wie im Reitsport ab, immer mehr Mädchen und junge Frauen sitzen nicht nur im Sattel, sondern auch auf der Kutsche. FN/Christine Meyer zu Hartum