10 April 2022

Leipzig 2022: Bram Chardon gewinnt den World Cup

Nach einem sehr spannenden Finale wurde Bram Chardon heute Nachmittag als Sieger des FEI World Cup der Vierspänner geehrt. Boyd Exell schaffte es nicht, seinen zehnten Titel zu holen; er musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Glenn Geerts wurde überraschenderweise Dritter.

„Man kann nicht immer gewinnen“, sagte Boyd Exell anschließend. „Bram ist wach, ehrgeizig und will gewinnen, und das hält auch mich wach. Es war ein guter Kampf.“ Nachdem er am Freitag gewonnen hatte, war Bram der letzte, der an den Start ging. Im Gegensatz zu Boyd, der rund 4 Sekunden aufholen musste, hatte er keine Strafpunkte vom Freitag auf seinem Konto. Der Australierin fuhr wie entfesselt und beendete den Parcours fehlerfrei in 132,46 Sekunden. Das war ein paar Sekunden schneller als die Siegeszeit von Bram. Der Niederländer wusste, was er zu tun hatte. Er fuhr fast die gleiche Zeit, tippte aber einen Ball von einem Tor, an dem er vorbeifahren musste. „Die Pferde schauten etwas zur Seite“, erklärt er den Fehler. Der am Freitag angesammelte Vorsprung war weg und Boyd Exell ging mit einem knappen Vorsprung von 0,13 Punkten in das alles entscheidende Drive-off.

Foto: Krisztina Horváth

Wer von den zwei

Die drei besten Fahrer der ersten Runde kamen in die Siegerrunde, wobei sofort klar war, dass die zwischen Boyd und Bram entschieden werden würde. Beide Marathon-Hindernisse hatten ein Tor weniger (5F und 9E fielen weg). Die Zeit von 118,39, die Bram erzielte, war großartig, aber in der Kurve zu 9F war der Weg nicht optimal und eines der Vorderpferde machte einen Fußfehler am benachbarten Tor 8. Es lag an Boyd als letztem Starter, seinen zehnten Titel mit einem Vorsprung von über 4 Sekunden zu sichern. Die 8.500 Zuschauer tobten, und Boyds Gespann ging hart und kontrolliert bis zur letzten Linie nach dem Oxer in der Mitte. Auf dem Weg zum letzten Hindernis streifte er Tor 2. „Die Pferde zogen auf das falsche Tor“, erklärt er den Fehler. Seine 122,62 waren langsamer und so ging der Sieg schließlich an Bram Chardon. „Ich war super nervös“, sagt Bram danach. „Ich habe die erste Runde von Boyd gesehen und dachte: ‚Er ist viel zu schnell‘. Es ist genau wie vor zwei Jahren, wir haben uns bis zum letzten Moment gegenseitig hochgepeitscht. Die Fitness der Pferde hat mir den Sieg beschert. Wir werden uns jetzt um sie kümmern und dann werden wir auf jeden Fall feiern!“

Obwohl er natürlich lieber gewonnen hätte, ist Boyd froh, auf dem Podium zu stehen. „Vielleicht bin ich am Freitag ein bisschen zu vorsichtig gefahren, aber wir haben schon zu oft gesehen, dass das Finale schon am Freitag verloren ist. Das ist dieses Mal auch Koos (De Ronde, Anm. d. Red.) passiert. Natürlich werde ich das auswerten, aber nächste Woche in Kronenberg werde ich bereit sein für den ersten Wettkampf im Freien.“

Belgier auf den Plätzen 3 und 4

Der dritte Platz ging an Glenn Geerts aus Belgien. Es sah so aus, als hätte sein Landsmann Dries Degrieck die besten Papiere für den Finaltag. Dries wurde am Freitag Dritter und war auch heute wieder stark unterwegs. Doch durch einen Ball am letzten Tor landete er mit 0,58 Differenz auf dem vierten Platz. Glenn hatte eine fehlerfreie Runde, genau wie am Freitag, schaffte aber die Kurve zum Oxer in der Mitte der Strecke nicht. Dadurch verlor er einige Sekunden, schaffte es aber noch ins Drive-off. Dort hat er einige Fehler gemacht. Bei Tor 6 fuhr er einen Ball ab, bevor er es durchfahren hatte, so dass er zusätzliche Fehler für den Wiederaufbau des Hindernisses hinnehmen musste. Der Belgier fuhr den Rest der Strecke so gleichmäßig wie möglich und ist stolz darauf, dass er für sein Land noch den dritten Platz erreicht hat. „Ich habe nie damit gerechnet, in die Siegerrunde zu kommen. Es war schon eine Überraschung, dass ich das Weltcup-Finale hier in Leizpig fahren konnte. Aufgrund der Umstände machte ich das mit meinem Outdoor-Gespann. Es klingt vielleicht nicht sehr professionell, aber ich hatte mich nicht wirklich mit der Siegerrunde beschäftigt, weil ich nicht dachte, dass ich mich qualifizieren würde. Ich war also ein bisschen verloren in den Hindernissen. Ich bin wirklich sehr stolz auf meine Pferde, wie sie das wieder gemacht haben, und ich finde es toll, dass ich neben den beiden auf dem Podium stehe.“

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Ergebnis Finale World Cup 10. April 2022

Nach der Siegerrunde: