24 Juni 2017
Riesenbeck: Vierspännerfahrer Christoph Sandmann siegt im Gelände
Traditionell ist Riesenbeck eine Hochburg des Fahrsports. Auch am Samstag pilgerten 10 000 Fans bei idealen, milden Temperaturen für eine Freilandbetätigung auf dem Pferderücken oder Kutschbock auf den Turnierplatz an der Surenburg.Foto: RI
Sie sahen beim internationalen Fahrturnier, das gleichzeitig die Deutsche Meisterschaft der Vierspännerfahrer bildet, besten Fahrsport auf der Strecke und in den sieben Hindernissen. Eigentlich war es von vornherein klar, dass der vielfache Welt- und Weltcupsieger Boyd Exell (Australien) der haushohe Favorit sein würde. Er führte mit das Gespann von die Amerikanische Misdee Wrigley-Miller nach der Dressur und war als letzter in den Marathonkurs gestartet.
Doch, wer hätte es gedacht, Boyd Exell wurde „nur“ zweiter (93.91) im Marathon – in der Gesamtwertung führt er weiter. Mit einer grandiosen Leistung begeisterte auch Christoph Sandmann (Lähden) seine Fans. Er gewann (91.81) mit toller Fahrt diese Teilprüfung und liegt im Rennen um den nationalen Titel vor dem letzten Prüfungsteil, dem Hindernisfahren am Sonntagmorgen, in Führung. Nach dem besten Platz der deutschen Teilnehmer in der Dressur, konnte der siebenfache deutsche Meister seine Erfahrung und sein Können bestens ausspielen. Christoph Sandmann analysierte trocken: „Der Marathon in Riesenbeck liegt mir, viel Technik, das lieben meine Pferde und ich. Alle sieben Hindernisse ohne Fehler, dann ist es schwierig, an uns vorbeizukommen.“
Der 50jährige Vierspännerfahrer möchte nun bei den Europameisterschaften in Göteborg versuchen, mit dem deutschen Team eine Medaille zu gewinnen. Auf den dritten Platz (96.40) im Gelände fuhr Michael Brauchle (Lauchheim), der wieder seine Fähigkeiten in dieser Teildisziplin unter Beweis stellen konnte. Marathonfahren ist ein Publikumsmagnet. Nach einer langen Wegstrecke ging es in das spannendste Teilstück, die Fahrt durch die sieben Hindernisse, inklusive Wasserdurchfahrt und Spritzfontänen. Die Zuschauer applaudierten bei jedem Gespann. Und mit jedem Teilnehmer erhöhte sich die Spannung, denn es wurde in umgekehrter Reihenfolge nach dem Dressurtag gefahren. Am letzten Hindernis stand erst fest, wer der Sieger wurde.
Welche Spannung an einem Nachmittag an frischer Luft, der nicht einmal Eintritt kostete. Vor dem Finaltag heißt es jetzt: Boyd Exell liegt in Führung in der Gesamtwertung, gefolgt von Christoph Sandmann und Chester Weber (USA).