30 Januar 2019
Saisonhöhepunkte im Fahrsport 2019
Im Fahrsport stehen 2019 zwei ganz besondere Höhepunkte in Deutschland bevor: Die Europameisterschaften der Vierspänner vom 15. bis 18. August in Donaueschingen und die Weltmeisterschaften der Zweispänner vom 12. bis 15. September in Drebkau in Brandenburg.Voraussichtlich werden wir sechs bis neun Vierspännerfahrer in Donaueschingen im Schwarzwald an den Start bringen dürfen, erklärt Cheftrainer Karl-Heinz Geiger (Rechtmehring). „Drei Vierspänner starten für die Teamwertung, außerdem noch ein Einzelfahrer pro Nation. Der Gastgeber – also wir – darf außerdem noch zwei weitere Gespanne schicken. Sechs deutsche Teilnehmer werden wir also auf jeden Fall dabei haben. Je nachdem, wie viele Gespanne aus dem Ausland kommen, kann es vielleicht noch sein, dass wir dann aufstocken dürfen und noch der ein oder andere deutsche Vierspänner mehr an der EM teilnehmen kann“, erklärt Geiger. Die Vierspännerfahrer planen ihren Sichtungsweg für Donaueschingen individuell in Abstimmung mit Bundestrainer Geiger. Pflichtsichtung für alle Vierspänner sind allerdings wie üblich die Deutschen Meisterschaften, die vom 20. bis 23. Juni in Riesenbeck im Rahmen eines internationalen Turniers (CAI) austragen werden. Fünf oder sechs Gespanne werden außerdem vom 17. bis 22. Juli beim CHIO in Aachen, dem Nationenpreis der Vierspänner, die deutschen Farben vertreten dürfen. Unterstützt wird Geiger bei der Europameisterschaft wie schon vor zwei Jahren bei der EM in Göteborg wieder vom mehrfachen Weltmeister Boyd Exell aus Australien. Verschiedene Lehrgangsmaßnahmen mit Exell wird es ebenfalls im Vorfeld der EM wieder für die Vierspänner geben.
Foto: Krisztina Horváth
Zweispänner: Heim-WM in Drebkau
Nicht nur für die Vierspänner, sondern auch für die Zweispännerfahrer steht in diesem Jahr ein ganz besonderer Saison-Höhepunkt bevor: Sie ermitteln vom 12. bis 15. September ihren neuen Weltmeister in Deutschland und zwar in Drebkau in Brandenburg. Wer dort vor heimischem Publikum für Deutschland an den Start gehen darf, entscheidet sich nach verschiedenen Sichtungen. Pflichtveranstaltung ist dabei die Deutsche Meisterschaft der Zweispänner, die vom 6. bis 10. Juni im Rahmen des Pfingstturniers in Zeiskam stattfindet, und der Nationenpreis (CAIO) der Zweispänner vom 4. bis 7. Juli in Schwaiganger. „Bei diesen zwei Veranstaltungen möchten wir alle deutschen Top-Zweispänner im direkten Vergleich sehen. „Um die notwendige Qualifikation für eine WM zu erhalten, müssen die Fahrer außerdem an internationalen Turnieren teilnehmen, daher ist es gewünscht, dass sie auch im Ausland starten“, erklärt Geiger. Da die WM der Zweispänner erst Mitte September bevorsteht, treffen sich die Zweispänner wahrscheinlich zuvor noch zu einer letzten Formüberprüfung vom 1. bis 4. August in Lähden im Emsland auf der Anlage von Vierspännerfahrer Christoph Sandmann. Die Zweispänner werden in diesem Jahr von Eckardt Meyer (Hermannsburg) betreut. Meyer war von 1995 bis 2012 Bundestrainer der Ein- und Zweispänner und kümmert sich in diesem Jahr als Honorartrainer um die Zweispänner.
„Wir freuen uns sehr auf die Europameisterschaften der Vierspänner und die Weltmeisterschaften der Zweispänner im eigenen Land und hoffen natürlich, dass uns auch zahlreiche Fahrsport-Fans bei den beiden großen Events vor Ort unterstützen werden“, so Cheftrainer Geiger.
WM der Ponyfahrer in Ungarn
Eine Weltmeisterschaft als Saison-Höhepunkt steht auch für die Ponyfahrer aller Anspannungsarten bevor. Vom 25. bis 29. September findet in Kisber in Ungarn die WM der Ponyfahrer statt. Der Sichtungsweg bei den Ponyfahrern führt über verschiedene nationale und internationale Turniere. Pflicht ist dabei die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft, die vom 27. bis 30. Juni in Bad Segeberg gemeinsam mit der DM der Para-Fahrer stattfindet und die Teilnahme am internationalen Turnier in Schildau vom 1. bis 4. August. Da die Weltmeisterschaften erst Ende September stattfinden, treffen sich die Ponyfahrer vom 29. August bis 1. September noch einmal beim Turnier in Bösdorf. „Der Zeitraum bis zur WM ist sonst zu lang, daher können die Ponyfahrer noch zu einer letzten Formüberprüfung zum Turnier nach Bösdorf kommen“, erklärt Geiger. Für die Pony-WM sieht das FEI-Reglement derzeit vor, dass sechs Gespanne – also zwei Vierspänner, zwei Zweispänner und zwei Einspänner – für Deutschland an den Start gehen. Alle sechs deutschen Gespanne würden dann, anders als bei der letzten WM, für die Mannschaftswertung fahren und jeweils ein Einspänner-, ein Zweispänner- und ein Vierspänner-Ergebnis in der Dressur, im Gelände und im Hindernisfahren fließt in Mannschaftswertung mit ein. „Wir hoffen aber, dass wir noch mehr Gespanne mit nach Ungarn nehmen können, aber das liegt am Veranstalter“, sagt Karl-Heinz Geiger.
Das deutsche Team reist als amtierender Mannschafts-Weltmeister nach Ungarn, denn die Mannschaft hat 2017 bei der Heim-WM in Minden Gold geholt. Unterstützung beim Training der Pony-Zwei- und Vierspänner bekommt Bundestrainer Geiger in diesem Jahr erstmalig von Vierspännerfahrerin Mareike Harm (Negernbötel). Mareike Harm steht ihm als Assistenz-Trainerin durch ein Stipendium der Trainerakademie des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) zur Seite. Um die Pony-Einspänner wird sich Jugend-Bundestrainer Dieter Lauterbach kümmern, da in diesem Jahr kein Jungend-Championat ansteht.
Einspänner und Para-Fahren: DM als Saison-Höhepunkt
Für die Einspänner, die Para-Fahrer und die Nachwuchsfahrer steht in diesem Jahr kein internationales Championat bevor. Höhepunkt für die Einspänner ist die Deutsche Meisterschaft vom 22. bis 25. August in Viernheim. „Eine Teilnahme an der DM ist nicht nur bei den anderen Anspannungsarten eine Pflichtsichtung für das Championat, sondern auch bei den Einspännern, denn da geht es dann um eine Empfehlung für den Kader. Wer nicht an der DM teilnehmen kann, aus persönlichen Gründen oder weil es nicht in die Saisonplanung passt, muss das zuvor mit dem Bundestrainer besprechen“, sagt Rudolf Temporini, Vorsitzender des DOKR-Ausschuss Fahren im Rahmen der Ausschuss-Sitzung in Warendorf.
Auch für die Para-Fahrer steht 2019 die Deutsche Meisterschaft als Höhepunkt bevor. Diese findet in diesem Jahr gemeinsam mit den Ponyfahrern vom 27. bis 30. Juni in Bad Segeberg in Schleswig-Holstein statt. Der DOKR-Ausschuss Fahren bestätigte in seiner Dezember-Sitzung noch einmal den Beschluss, dass eine DM der Para-Fahrer in Zukunft immer gemeinsam mit der DM der Einspänner an einen Turnierveranstalter vergeben werden soll. „In den vergangenen Jahren ist das schon häufig erfolgreich praktiziert worden, aber wir wollen, dass den Turnierveranstaltern von Anfang an klar ist, dass es die DM Einspänner im Paket mit der DM der Para-Fahrer gibt. So leistet auch der Fahrsport seinen Beitrag zur gelebten Inklusion“, erklärt Friedrich Otto-Erley, Fahrsport-Koordinator bei der FN.
Nachwuchsfahrer treffen sich in München-Riem
Die Deutschen Jugendmeisterschaften und das Nachwuchschampionat Fahren finden 2019 vom 11. bis 14. Juli auf der Olympiaanlage in München-Riem statt. Wie in den Jahren zuvor wird auch der Veranstalter in München mit rund 140 Nachwuchsfahrern rechnen können. evb