3 Juli 2017

Schwaiganger: Drei neue Deutsche Meister

Schwaiganger (fn-press). Deutschlands Ponyfahrer haben die besten unter sich ausgemacht. Und zwar in allen Anspannungsarten an einem Ort. Die beste Pony-Einspännerfahrerin ist Katja Helpertz, der Deutsche Meister der Pony-Zweispänner heißt Jan-Felix Pfeffer und bei den Vierspännern holte sich Steffen Brauchle den Titel.

Nur im Jahr der Weltmeisterschaften finden auch die Deutschen Meisterschaften der Ponyfahrer an einem Ort statt. Und da sich die Welt-Elite der Ponyfahrer in diesem Jahr in Minden trifft, suchten sowohl die Ein- und Zweispännerfahrer als auch die Fahrer mit vier Ponys an den Leinen auf dem Gelände des bayerischen Haupt- und Landgestüts Schwaiganger an diesem Wochenende ihre nationalen Titelträger. Dabei legten sich Deutschlands beste Ponyfahrer so richtig ins Zeug. Denn die Deutschen Meisterschaften waren auch gleichzeitig die dritte Sichtung für die Weltmeisterschaften, die vom 15. bis 20. August in Minden anstehen.

Cheftrainer Karl-Heinz Geiger (Rechtmehring) war mit dem gesamten Turnier äußerst zufrieden: „Die Organisation, Planung und der zeitliche Ablauf waren super. Wir hatten meist tolles Wetter und es herrschten super Bedingungen.“ Aber auch die Leistungen seiner Schützlinge konnten sich sehen lassen und bestanden im internationalen Vergleich: „Hier herrschte insgesamt ein sehr hohes Niveau“, so Geiger. „Doch die deutschen Fahrer konnten da sehr gut mithalten.“ So stand auch im internationalen Ergebnis der Zwei- und Vierspänner jeweils ein deutscher Fahrer an der Spitze. „Es konnten sich ganz klar Fahrer für die Weltmeisterschaften empfehlen“, sagt Karl-Heinz Geiger. Auch einige Nachwuchsfahrer hätten sich an diesem Wochenende positiv hervorgetan, so der Cheftrainer. Für wen die Reise nun aber tatsächlich nach Minden geht, entscheiden die Trainer sowie der Fahrausschuss des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei (DOKR) gemeinsam in der kommenden Woche.


Katja Helpertz (Archiv)
Foto: Krisztina Horváth

Pony-Einspänner: Katja Helpertz vor Marlena Brenner

Bereits am Donnerstag entschied sich bei den Einspännern die Dressuraufgabe. Eine klare Empfehlung konnte dabei Marlena Brenner (Schüttorf) mit ihrem mittlerweile 20-jährigen Deutschen Reitpony Leonardo (v. Laudatio-Viktoria’s Chirac) an den Leinen abgeben. Mit nur 48,86 Minuspunkten kletterte sie sowohl im Teilnehmerfeld der Deutschen Meisterschaften als auch im internationalen Vergleich an die Spitze der Zwischenwertung. Nach dem Gelände- und Hindernisfahren rutschte sie jedoch auf Rang zwei ab. Das Feld von hinten rollte hingegen Katja Helpertz aus Nettetal im Rheinland auf. An den Leinen hatte sie ihr New Forest Pony Nordstern’s Stoertebecker (v. Sir Durk-Anydale Ron). Nach der Dressur lag sie noch abgeschlagen auf Rang elf. Doch das änderte sich nach einer starken Runde im Gelände und dem zweitbesten Ergebnis der Meisterschaftswertung beim Hindernisfahren mit lediglich einem Strafpunkt für das Überschreiten der erlaubten Zeit. Da Marlena Brenner im Hindernisfahren 5,78 Strafpunkte gesammelt hatte, konnte Katja Helpertz ganz knapp an ihr vorbei ziehen und sich mit 140,39 Minuspunkten vor Brenner mit 140,97 Punkten den Titel sichern. In der internationalen Wertung wurde Helpertz Dritte. DM-Bronze bei den Einspännern ging an Niels Grundmann (Fredenbeck) mit seinem elfjährigen Pony Tadeus (146,31). Titelverteidiger Fabian Gänshirt (Lahr) konnte aus beruflichen Gründen und in Absprache mit dem Trainer nicht an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen.


Jan-Felix Pfeffer (Archiv)
Foto: Krisztina Horváth

Pony-Zweispänner: Spannende Entscheidung im Kegelfahren

Nach der Dressur der Zweispännerfahrer am Freitag machte Jan-Felix Pfeffer aus Oering in Schleswig-Holstein bereits mit einem Ergebnis von nur 44,12 Minuspunkten von sich Reden. Seine Spitzenposition konnte er auch im Gelände- und Hindernisfahren weiter ausbauen. Mit einem kombinierten Ergebnis von 135,9 Minuspunkten wurde Pfeffer Deutscher Meister der Zweispännerfahrer, sowie Sieger im internationalen Teilnehmerfeld. Auf Platz zwei der Deutschen Meisterschaften mit 138,09 Punkten folgte ihm der zweimalige Deutsche Meister und Weltmeister von 2011 Dieter Baackmann (Emsdetten). Er hatte sich nach Platz drei in der Dressur und Rang zehn im Gelände durch eine fehlerfreie Runde im Kegelparcours von Platz sechs auf den Silberrang vorgearbeitet. Dritter im Ranking der Deutschen Meisterschaften wurde Max Berlage (Schüttorf) mit einem Gesamtpunktestand von 138,17. Nach Platz zwei in der Dressur und seinem Sieg im Gelände hatte Christoph Weihe aus Petershagen vor dem abschließenden Hindernisfahren noch in Führung gelegen. Doch mit 16,43 Strafpunkten im Kegelparcours rutschte er bis auf Platz sechs in der DM-Wertung ab (145,50).


Steffen Brauchle (Archiv)
Foto: Krisztina Horváth

Pony-Vierspänner: Siebter Titel für Steffen Brauchle

Steffen Brauchle, Titelverteidiger bei den Zweispännern, startete in diesem Jahr wieder mit vier Ponys an den Leinen. Dabei legte der Fahrer aus Lauchheim-Hülen in Baden-Württemberg einen Start-Ziel-Sieg mit 145,58 Minuspunkten hin und darf sich somit einmal mehr Deutscher Meister der Vierspännerfahrer nennen. Auch im internationalen Vergleich konnte niemand seine Leistungen toppen. Brauchle selbst war mit seinen Leistungen zufrieden: „Schon die Dressur lief gut. Da gibt es nur noch ein paar Kleinigkeiten, an denen ich arbeiten möchte. Doch im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.“ Vom Gelände in Schwaiganger schwärmt der nun siebenfache Deutsche Meister: „Es ist wirklich ein sehr schönes Turnier mit tollen Hindernissen“, so Brauchle, für den die Deutschen Meisterschaften quasi vor der Haustür lagen. Im Hinblick auf die Weltmeisterschaften sagt er: „Die Basis steht, doch ein wenig Feinschliff kann ich der Dressur noch geben.“ Vize-Meister der Vierspännerfahrer wurde Dieter Höfs (Weil der Stadt), der nach der Dressur noch gleichauf mit Brauchle lag (155,82). Rang drei in der Meisterschaftswertung mit einem Endstand von 159,02 Punkten ging an Michael Bügener (Gronau-Epe). Für Titelverteidigerin Jaqueline Walter (Petershagen) lief das Turnier nicht wie geplant. Sie wurde am Ende Achte der Meisterschaftswertung. FN/Kirsten Ahrling

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