23 September 2018
Tryon 2018: Mareike Harm beste deutsche Fahrerin
Mit dem Kegelfahren der Vierspännerfahrer sind die achten Weltreiterspiele zu Ende gegangen. Die deutschen Reiter und Voltigierer kehren mit 17 Medaillen nach Hause zurück, die Fahrer waren dieses Mal jedoch nicht dabei. Sie belegen im Teamranking den fünften und letzten Platz, in der Einzelwertung wird Mareike Harm Zwölfte, Georg von Stein belegt Platz 13.Foto: Karolina Swärdh
„Es ist dieses Mal leider wirklich nicht besonders gut gelaufen bei uns“, sagte Bundestrainer Karl-Heinz „Charlie“ Geiger. „Wir haben uns natürlich mehr erhofft. Die Veranstaltung hier stand von Anfang an unter keinem guten Stern für uns. Aber wie auch immer: Wir müssen jetzt in die Zukunft schauen, weiter trainieren und schauen, dass wir wieder nach vorne kommen.“
Das deutsche Team mit Christoph Sandmann, Georg von Stein und Mareike Harm hatte bereits in der Dressur keinen optimalen Start erwischt. Im Gelände rutschte die Stute Wanita aus dem Gespann von Christoph Sandmann aus, so dass der 51-jährige Routinier aus dem Emsland ausscheiden musste und keinen Beitrag mehr zur Teamwertung leisten konnte. Das Pferd blieb zum Glück unverletzt. Zum Abschluss startete Sandmann zwar noch im Kegelfahren, kam dort aber mit drei abgeworfenen Bällen und Zeitfehlern nicht über Platz 14 hinaus.
Nur knapp sechs Sekunden länger als erlaubt brauchte Mareike Harm durch den Parcours, brachte dabei aber gleich vier Bällchen zu Fall. „Es war ein sehr anspruchsvoller Parcours mit vielen Rechts- und Linkswendungen. Einmal bin ich ins Stocken gekommen, das war der Gang ein bisschen raus und daher kommen auch die Zeitfehler,“ sagte die 32-Jährige aus Negernbötel in Schleswig-Holstein. „Eigentlich ist das Kegelfahren meine stärkste Disziplin und auch schon in der Dressur hätte es besser laufen müssen.“ Im Gesamtergebnis kamen für sie 203,76 Minuspunkte zusammen: Platz zwölf in der Weltmeisterschaftswertung.
Unzufrieden mit seinem Ergebnis und dem Kegelfahren war auch Georg von Stein (Modautal). Auch er war in der Dressur unter seinen Möglichkeiten geblieben. Auf der 8.230 Meter langen Hindernisstrecke (Phase B) hatte er sieben von acht Hindernissen bestens bewältigt, war jedoch in Hindernis fünf einmal steckengeblieben und hatte dort insgesamt zu viel Zeit verbraucht. Damit startete er von Platz acht ins Kegelfahren, wo er ähnliche Probleme hatte, wie seine Teamkollegin. „Ich habe natürlich versucht, alles zu geben. Aber das war schon ein sehr anspruchsvoller Parcours, die Wendungen kamen sehr schnell und ich habe gemerkt, dass im Verlauf unheimlich viel Unruhe bei mir hereinkam. Die Vorderpferde waren durch das viele Lenken etwas hinter den Leinen. In den Schlangenlinien hat man es dann deutlich gemerkt, dass sie etwas übergesteuert sind“, sagte von Stein, der neben 6,64 Zeitstrafpunkten auch fünf Bälle kassierte. Ein Endstand von 205,74 Minuspunkten bedeutete am Ende Platz 13 für den Odenwälder.
„Der Parcours war einfach sehr schwer gebaut. Das war schon abzusehen, dass nicht viele Nuller dabei herauskommen werden“, sagte auch der Bundestrainer. Tatsächlich gelang es nur einem: dem Niederländer Bram Chandon, der damit am Ende Neunter in der Gesamtwertung wurde. Dazu zählte auch, dass sein Geländeergebnis noch einmal korrigiert wurde. Statt 1 Minute und 04 Sekunden waren ihn in einem Hindernis zunächst fälschlicherweise 104 Sekunden angerechnet worden – „ein menschlicher Fehler“, wie sich der Veranstalter entschuldigte.
Zur Goldmedaille für die Niederländer reichte es trotz Chardons Nullrunde jedoch nicht. Mit einem Endstand von 356,79 Minuspunkten mussten er, sein Vater Ijsbrand Chardon und Koos de Ronde dem Team des Gastgebers USA (James Fairclough, Misdee Wrigley-Miller und Chester Weber) mit 353,39 Minuspunkten den Vortritt lassen. Die Belgier (Dries Degrieck, Glenn Geerts, Edouard Simonet) wurden mit 364,09 Minuspunkten Dritte.
In der Einzelwertung war dem Australier Boyd Exell die Goldmedaille nicht zu nehmen – sein fünfter WM-Titel seit den Weltreiterspielen in Kentucky/USA. Die Silbermedaille sicherte sich der US-Amerikaner Chester Weber, gefolgt von Edouard Simonet aus Belgien.
Bitte hier klicken für die Ergebnisse und Fotos
Photo: FEI/Liz Gregg