9 September 2024
WM Vierspänner: Silber für Brauchle, von Stein und Harm
Bei den Weltmeisterschaften der Vierspänner in Szilvásvárad in Ungarn hat das deutsche Vierspänner-Team mit Mareike Harm (Negernbötel), Georg von Stein (Modautal) und Michael Brauchle (Aalen) wie schon vor zwei Jahren wieder Silber gewonnen. Noch vor dem Kegelfahren lagen sie auf Bronzekurs.„Wir freuen uns natürlich über Silber, aber eigentlich wollten wir ja auch mal Gold“, sagte Cheftrainer Karl-Heinz Geiger nach der WM. „Aber dann hätten heute alle Null fahren müssen, oder im Gelände hätten keine Bälle fallen dürfen oder wir hätten ein paar Punkte mehr in der Dressur gebraucht…hätte, hätte…“, resümierte er. „Aber das war eine herausragende WM, ganz toll, was die Ungarn auf die Beine gestellt haben“, schwärmte Geiger. „Und im Gelände waren so viele Zuschauer, das war unglaublich und auch heute wieder war die Tribüne voll besetzt, die Ungarn sind einfach große Fahrsport-Fans.“
Den Auftakt für die WM machten die Vierspänner im Dressurviereck. Nach einer starken Leistung von Mareike Harm, die auf ihr Dressurpferd „G“ verzichten musste, und mit Ersatzpferd Sunrise dennoch Platz vier belegte, lag das Team auf Rang drei vor dem Gelände. Hier zeigte dann Gelände-Experte Michael Brauchle seine Stärke und belegte Platz drei, obwohl auch er auf Don, eines seiner vier Top-Pferde in allen drei Teilprüfungen verzichten musste. Georg von Stein kam auf Platz fünf aus der Geländeprüfung. Somit lag das deutsche Team vor dem abschließenden Kegelfahren nach wie vor auf Bronzekurs.
„Der Kegelparcours war rund und harmonisch zu fahren, natürlich mit einigen Tücken und knapp bemessener Zeit“, erklärte Geiger. Mareike Harm fuhr sehr souverän, lediglich 2,93 Zeitstrafpunkte kamen auf ihr Konto dazu. Bei Georg von Stein fiel ein Ball, sein Endergebnis im Kegelfahren waren 3,63 Strafpunkte. Bei Michael Brauchle fiel in den Schlangenlinien ein Ball und später noch einer – 9,11 Punkte sein Ergebnis. Da das australische Team nur mit zwei Fahrern am Start war, zählten die 14,18 Strafpunkte von Tor van den Berge auch für das Mannschaftsergebnis und das deutsche Team konnte sich auf den Silberrang vorschieben. Die Niederländer konnten sich sogar auch einige Strafpunkte erlauben, konnten ihren vorderen Platz halten und verteidigten ihren Mannschafts-WM-Titel.
Gold ging somit an die Niederländer, Silber an das deutsche Team und Bronze an Australien. Zusätzlich verteidigte der Australier Boyd Exell zum wiederholten Male seinen Einzel-WM-Titel. Georg von Stein wurde am Ende Fünfter, Mareike Harm Sechste. Einzelfahrerin Anna Sandmann, die schon mit einer starken Dressur (Platz drei) überzeugt hatte, sammelte auch im Kegelparcours lediglich 3,88 Strafpunkte und wurde Neunte. Michael Brauchle beendete die WM auf Platz zwölf. Einzelfahrer Rene Poensgen auf Platz 16. Christoph Sandmann, der ebenfalls als Einzelfahrer am Start war, gab im Gelände auf, nachdem ein Stangenpferd über den Strang von einem Vorderpferd getreten war, er anhalten und ausspannen musste. „Auf unsere gesamte Equipe können wir stolz sein, sie hat sich kämpferisch mit ausgezeichneten und vorzeigbaren Leistungen gezeigt“, so das Fazit von Rainer Bruelheide, Vorsitzender des Ausschuss Fahren des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). fn-press/evb